Konzeptionelle Idee

Konzeptionelle Idee Thüringen

In den zwölf Jahren der NS-Herrschaft wurde das jüdische Leben in Thüringen zerstört und ein großer Teil der jüdischen Bevölkerung deportiert und ermordet. Die bisher ermittelte Anzahl der Todesopfer der Shoah beläuft sich aktuell auf etwa 2.500 Menschen aus 83 Städten und Orten in Thüringen.

Geplant ist die Realisierung in vier Städten. In Erfurt, Meiningen, Gera und in Weimar schreiben die Teilnehmenden an gut besuchten öffentlichen Plätzen die Namen der Opfer der Shoah mit weißer Schulkreide auf den Boden. Besucher und Flaneure können dem Entstehen des Kunstwerkes zusehen und mit den Schreibenden in Kontakt treten.

 

Foto: Eva Kneer, 2020 Frankfurt am Main

Kreide ist ein so einfaches wie probates Mittel. Jeder kennt sie, jeder hat sie schon einmal in der Hand gehalten. Dennoch ist das mit Kreide auf die Straße geschriebene Wort so flüchtig wie der Lauf der Geschichte. Nach Abschluss der Aktion bleiben die Namen stehen, werden vom Regen weggespült oder verblassen in der Sonne. Sie lösen sich auf.
Was bleibt ist der Film.
Geht man an den dicht geschrieben Namen, die einen ganzen Platz einnehmen, entlang wird plötzlich das Ausmaß der Vernichtung sichtbar. Sie verwandeln sich in eine mit bloßen Augen kaum zu überblickende Anzahl.