Bis 1933 zählte die Frankfurter Jüdische Gemeinde mehr als 30.000 Mitglieder.
In den zwölf Jahren der NS-Herrschaft wurde das jüdische Leben in der Stadt zerstört. Auch wenn es vielen jüdischen Familien gelungen war, Deutschland zu verlassen, wurden 11.908 Frankfurter Jüdinnen und Juden deportiert und in den Vernichtungslagern der Nazis ermordet.
Der Mainkai ist seit dem Sommer 2019 für den Autoverkehr gesperrt. Besucher und Flaneure können dem Entstehen des Kunstwerkes zusehen und mit den Schreibenden in Kontakt treten, wenn vom 24. – 27. August 2020 in einer großangelegten Kunst-Aktion mit vielen Teilnehmenden die Namen der 11.908 Frankfurter Todesopfer der Shoah mit weißer Schulkreide auf die den Mainkai geschrieben werden.
Ort: Mainkai
Zeit: 24.-27. August 2020, von 10 bis 17 Uhr
Kreide ist ein so einfaches wie probates Mittel. Jeder kennt sie, jeder hat sie schon einmal in der Hand gehalten. Dennoch ist das mit Kreide auf die Straße geschriebene Wort so flüchtig wie der Lauf der Geschichte. Nach Abschluss der Aktion bleiben die Namen stehen, werden vom Regen weggespült oder verblassen in der Sonne. Sie lösen sich auf.
Was bleibt ist der Film.
Geht man viele hundert Meter an dicht geschrieben Namen entlang, wird plötzlich das Ausmaß der Vernichtung sichtbar. Fünf Ziffern verwandeln sich in eine mit bloßen Augen kaum zu überblickende Strecke.