Die Geschichte der Jüdischen Gemeinde Frankfurt

Frankfurt hatte seit dem Mittelalter bis heute eine der größten und wichtigsten jüdischen Gemeinden in Deutschland. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung der Stadt betrug zweitweise bis zu zehn Prozent. Seit dem 12. Jahrhundert waren Juden in Frankfurt ansässig. Sie wohnten zunächst in Häusern unmittelbar um den Dom herum.

Im Jahre 1462 wies der Rat sie in ein Ghetto, die sogenannte Judengasse ein. Dort verblieben sie mehr als 300 Jahre, nämlich bis 1796 und teilweise auch länger. In der Judengasse lebten bis zu 3000 Menschen auf engstem Raum.

In die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts fällt die Emanzipation der Juden. Hatten sie in einzelnen Branchen des Wirtschaftslebens schon früh eine überragende Stellung erlangt, so haben sie nach ihrer endgültigen Gleichstellung 1864 auch in Politik, Wissenschaft, Kultur, oder im Stiftungswesen bald eine bedeutende Rolle gespielt. Viele wichtige Institutionen. wie etwa die 1914 gegründete Universität. wären ohne ihr Engagement nicht entstanden.

Der Nationalsozialismus hat diese Entwicklung jäh unterbrochen. Vor 1933 lebten knapp 30.000 jüdische Bürger in Frankfurt – das war mit 6,3 % der Gesamtbevölkerung der größte Anteil in allen Städten Deutschlands. Auch wenn viele Familien fliehen konnten, etwa 12.000 Menschen jüdischen Glaubens wurden deportiert und ermordet.

Quelle: http://www.judengasse.de/dhtml/T008.htm
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Jüdischen Museums Frankfurt

Mehr über die Geschichte der Jüdischen Gemeinde:

https://www.jg-ffm.de/de/gemeinde/geschichte